Justice - Justiz - Giustizia

Das Zusammenspiel von Bundesgericht und EGMR analysiert aus dem Blickwinkel der Subsidiarität

  • Autoren/Autorinnen: Amrei Müller / Helen Keller
  • Zitiervorschlag: Amrei Müller / Helen Keller, Das Zusammenspiel von Bundesgericht und EGMR analysiert aus dem Blickwinkel der Subsidiarität, in: «Justice - Justiz - Giustizia» 2012/1
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ist zunehmend unter Beschuss. Viele Staaten mit ausgebautem Grundrechtssystem kritisieren seine Rechtsprechung. Der EGMR müsse sich vermehrt auf seine subsidiäre Rolle beschränken. Die Autorinnen analysieren vor diesem Hintergrund die Rechtsprechung des EGMR in Bezug auf die Schweiz. Sie zeigen auf, dass die Subsidiarität nicht isoliert, sondern immer im Kontext mit ihrem Gegenstück – der Primärverantwortung der Staaten – verstanden werden muss. Schliesslich entbindet die Subsidiarität den EGMR nicht von seiner Hauptaufgabe, der Sicherung eines effektiven Menschenrechtsschutzes und dessen Weiterentwicklung.

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Einleitung
  • 2. Bedeutung und Rechtsgrundlage des Subsidiaritätsprinzips
  • 2.1. Subsidiaritätsprinzip und Primärverantwortung
  • 2.2. Gründe für das Subsidiaritätsprinzip
  • 2.3. Rechtsgrundlagen in der EMRK
  • 2.3.1. Artikel 1 i. V. m. Artikel 19 und 52 EMRK
  • 2.3.2. Artikel 35 und 13 EMRK
  • 2.3.3. Artikel 41 und 46 EMRK
  • 3. Analyse der Rechtsprechung
  • 3.1. Verfahrensrechtliche Fragen
  • 3.1.1. Opfereigenschaft
  • 3.1.2. Erschöpfung des innerstaatlichen Instanzenzuges
  • 3.1.2.1. Qualifizierte Rüge- und Substantiierungspflicht
  • 3.1.2.2. Obiter dicta
  • 3.1.3. Abschliessende Bemerkung zu Art. 35 Ziff. 1 EMRK
  • 3.2. Materielle Beurteilungen
  • 3.2.1. Begründungsdichte in nationalen Urteilen
  • 3.2.2. Europäischer Konsens
  • 3.2.3. Schwere des Eingriffs, Bedeutung des Rechts und Ziel der Massnahme
  • 3.2.4. Einzelfallabhängigkeit
  • 3.3. Umsetzungsfragen
  • 3.3.1. Überwachungsbefugnisse des EGMR bei der Umsetzung seiner Urteile
  • 3.3.2. Revisionsverfahren
  • 4. Schlussbemerkung